Samstag, 13. Oktober 2007

generali

Ungarn

Unsere Gruppe konnte ihre zweite Marktposition mit einem Anteil von knapp 17% am ungarischen Markt festigen. Wachstumsträger war vor allem die Lebensversicherung, der auch für die Zukunft viel Potential eingeräumt wird. Im Mai des abgelaufenen Jahres wurde die geplante Fusion zwischen der Providencia und der Generali Budapest durchgeführt, womit die Endstufe eines langfristigen Projektes erreicht wurde

Die fusionierte Gesellschaft Generali Providencia Biztosító Rt. kann dadurch die sich ideal ergänzenden Stärken beider Unternehmen nutzen. So hielt die Providencia sehr starke Positionen in den Kfz- und den Privatversicherungen, während die Generali Budapest in erster Linie im Bereich der Unternehmens- und der Landwirtschaftsversicherungen eine dominierende Rolle spielte. Überdies konnten Synergieeffekte erzielt werden. Verbunden wurde dies mit einer neuen Vereinbarung mit der ungarischen Post und der Postbank über einen Aufbau des Versicherungsgeschäftes durch diese Partner.

Generali Providencia Biztosító Rt., Budapest

Die Gesellschaft verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr Prämieneinnahmen von 49,9 Mrd. HUF, was einer Steigerung von 14,9 % entspricht. Davon entfielen auf Nicht-Leben 37,9 Mrd. HUF (+12,4%) und auf Leben 12,0 Mrd. HUF (+23,7%). Wachstumsträger im Nicht-Lebensbereich waren vor allem die Sparten Sachversicherungen (+20,8%) und Personenversicherungen (+31,0%). In der Sparte Landwirtschaftsversicherungen wurde hingegen eine massive Bestandsbereinigung vorgenommen (-44,0%).

Die gesamten Versicherungsleistungen stiegen – bereinigt um einen im Vorjahr eingetretenen Großschaden – um 18,9% von 22,8 Mrd. HUF auf 27,1 Mrd. HUF. Im Nicht-Lebensbereich stiegen sie, bedingt durch schlechte Witterungsverhältnisse, um 20,6% (1998: +7,8%). Daraus ergibt sich ein Schadensatz in Nicht-Leben von 67,5% (1998: 63,6%). Die Kapitalanlagen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 20,7% von 46,3 Mrd. HUF auf 55,9 Mrd. HUF. Das Finanzergebnis verbesserte sich von 6,9 Mrd HUF auf 7,8 Mrd. HUF. Das Jahresergebnis vor Steuern erreichte 1,0 Mrd. HUF.

Európai Utazási Biztosító Rt., Budapest

Unsere auschließlich auf dem Reiseversicherungsmarkt tätige Gesellschaft steigerte ihre Prämieneinnahmen um 21,8 % auf 577,8 Mio. HUF. Dadurch konnte der Marktanteil von 16 % auf 18 % vergrößert werden.

Die Kapitalanlagen wuchsen von 550,5 Mio. HUF auf 661,5 Mio. HUF. Das Jahresergebnis betrug 30,8 Mio. HUF (1998: 35,6 Mio. HUF), was vor allem auf erhöhte Abschlußkosten sowie auf Aufwendungen für die Gestaltung eines neuen Erscheinungsbildes zurückzuführen ist.

projekt WMF

das kanada-haus

Die Wiederkehr der Vergangenheit. Im Herzstück der Hauptstadt wird sie immer deutlicher sichtbar. Während der Potsdamer Platz nach der Vollendung seiner baulichen Trilogie Besucher wie Berliner magnetisch anzieht, schärfen sich auch in der direkten Nachbarschaft die Konturen. Hier strebt in seiner alten oktagonen Form der Leipziger Platz nach oben. Mitten auf dem einstigen Mauerstreifen und kurz vor der Fertigstellung: die Nummer 17 der sich aneinander reihenden Gebäude, das Kanada-Haus. – Domizil der diplomatischen Vertretung des zweitgrößten Landes der Welt und die wohl erste Botschaft mit einer Fußgängerpassage. „Wir haben unser Haus als lebendigen Ort der Begegnung konzipiert“, sagte denn auch Botschafterin Marie Bernard-Meunier bei der Grundsteinlegung.

Außergewöhnlich das Grundstück. "Wir sind voller stolz, dass die Botschaft und das Kanada-Haus fester Bestandteil des berühmten und symbolträchtigen Oktogons geworden sind. Leipziger und Potsdamer Platz stehen wie kaum ein anderer Ort für die Geschichte und Entwicklung Berlins, sind heute wieder Zentrum von Politik, Industrie und gesellschaftlichem Leben", erklärte Marie Bernard- Meunier beim Richtfest.

Außergewöhnlich die Architektur. Entworfen von einem Team und Leitung Bruce Kuwabara fällt besonders die Nordwestpassage auf, Bindeglied zwischen Potsdamer und Leipziger Platz, Tiergarten und Regierungsviertel. Von der Passage einsehbar ein Wassergarten, in dem über eine Granitwand ein Wasserfall anderthalb Stockwerke in die Tiefe stürzt. Ein besonderes Kunstwerk auf den Dächern des Gebäudes: eine Nachgestaltung des MacKenzie River – mit Wasserflächen aus Glas und begrünten Inseln, entworfen von der Landschaftsarchitektin Cornelia Hahn Oberländer.

Die Botschaft selbst nutz knapp die Hälfte der 14 500 Quadratmeter. Ein kupferverkleideter Turmzylinder beherbergt im Erdgeschoss die Kanada-Lounge mit Mediathek, darüber einen kreisrunden Konferenzsaal. Im Erdgeschoss werden auch Laden- und Gastronomieflächen vermietet, zwischen dem dritten und fünften Stock entstehen moderne Büros, in den oberen Etagen hochwertige Apartments und Maisonettes, mit Blick auf den Reichstag. Über allem einzig das Penthouse des Botschafters. Dort einziehen und das Kanada-Haus feierlich eröffnen (voraussichtlich im Januar) wird Marie Bernard-Meuniers Nachfolger Paul Dubois aus Ottawa. Sie selbst hat zum 1. Juli ihre diplomatische Laufbahn beendet.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

haydn

Fürst Nikolaus (er folgte seinem im April 1762 verstorbenen Bruder Paul Anton in der Regierung), ein kaisertreuer Magnat, war bestrebt, die eigene Hausmacht zu stärken und dies auch – wie Goethe es nannte – „in seinem Esterhazyschen Feenreich“ prachtliebend durch die Förderung der Künste zu dokumentieren. Joseph Haydn unterzeichnete am 1. Mai 1761 einen Anstellungsvertrag, der ihn zwar in die Rolle eines abhängigen „Haus-Offiziers“ des Fürsten drängte, ihm andererseits aber die Möglichkeit eröffnete, als „Chef eines Orchesters versuche (zu) machen, (zu) beobachten, was den Eindruck hervorbringt…“, so, dass er schließlich, über die Zeit resümierend, sagen konnte: “Ich war von der Welt abgesondert, niemand in meiner Nähe konnte an mir selbst irremachen und quälen, und so musste ich original werden.“ Haydn musste zwar ausschließlich für die Belange des Fürsten komponieren, vermochte aber experimentierend seinen Stil zu entwickeln, wie u. a. die von Griesinger mitgeteilte Anekdote über die Barytonkompositionen hinlänglich ausweist. – schon wenige Jahre nach Beginn seiner Tätigkeit in Eisenstadt hatte sich Haydns Ruhm in Europa verbreitet, sein neuer, „galanter“ Stil wird öffentlich gepriesen, so daß u. a. das „Wienerische Diarium“ im Oktober 1766 von ihm berichtet: „ Herr Joseph Haydn ist der Liebling unserer Nation, dessen sanfter Charakter sich in jedem seiner Stücke eindrückt. Sein Satz hat Schönheit, eine feine und edle Einfalt, die schon eher empfunden wird, als die Zuhörer noch dazu vorbereitet sind… In Symphonien ist er ebenso männlich stark als erfindsam. In Kantaten reizend, einnehmend, schmeichlerisch; und in Menuetten natürlich, scherzend, anlockend. Kurz, Haydn ist das in der Musik, was Gellert in der Dichtkunst ist.“ – Nach dem Tode seines Vorgängers und ihm wenig wohlgesonnenen Vorgesetzten Georg Joseph Werner wird dem vierunddreißigjährigen Haydn 1766 die Stelle des Oberkapellmeisters übertragen, und im gleichen Jahre läßt der Fürst die Hauptgebäude eines neu erbautes Lustschlosses (Esterhazy) einweihen, worin sich auch ein Opernhaus für vierhundert Besucher und ein Marionettentheater befanden. Die prächtig ausgestalteten Hoffeste wurden fortan mit Opern ausgeschmückt, und dem Kapellmeister erwuchs die Aufgabe, Singspiele und Opern zu schreiben, von denen Griesinger in seiner Darstellung nur einige erwähnt. Es bleibt Haydns Verdienst, in jener Zeit an der Entwicklung der mehraktigen heiteren Buffo-Oper mitgewirkt zu haben.