Mittwoch, 10. Oktober 2007

haydn

Fürst Nikolaus (er folgte seinem im April 1762 verstorbenen Bruder Paul Anton in der Regierung), ein kaisertreuer Magnat, war bestrebt, die eigene Hausmacht zu stärken und dies auch – wie Goethe es nannte – „in seinem Esterhazyschen Feenreich“ prachtliebend durch die Förderung der Künste zu dokumentieren. Joseph Haydn unterzeichnete am 1. Mai 1761 einen Anstellungsvertrag, der ihn zwar in die Rolle eines abhängigen „Haus-Offiziers“ des Fürsten drängte, ihm andererseits aber die Möglichkeit eröffnete, als „Chef eines Orchesters versuche (zu) machen, (zu) beobachten, was den Eindruck hervorbringt…“, so, dass er schließlich, über die Zeit resümierend, sagen konnte: “Ich war von der Welt abgesondert, niemand in meiner Nähe konnte an mir selbst irremachen und quälen, und so musste ich original werden.“ Haydn musste zwar ausschließlich für die Belange des Fürsten komponieren, vermochte aber experimentierend seinen Stil zu entwickeln, wie u. a. die von Griesinger mitgeteilte Anekdote über die Barytonkompositionen hinlänglich ausweist. – schon wenige Jahre nach Beginn seiner Tätigkeit in Eisenstadt hatte sich Haydns Ruhm in Europa verbreitet, sein neuer, „galanter“ Stil wird öffentlich gepriesen, so daß u. a. das „Wienerische Diarium“ im Oktober 1766 von ihm berichtet: „ Herr Joseph Haydn ist der Liebling unserer Nation, dessen sanfter Charakter sich in jedem seiner Stücke eindrückt. Sein Satz hat Schönheit, eine feine und edle Einfalt, die schon eher empfunden wird, als die Zuhörer noch dazu vorbereitet sind… In Symphonien ist er ebenso männlich stark als erfindsam. In Kantaten reizend, einnehmend, schmeichlerisch; und in Menuetten natürlich, scherzend, anlockend. Kurz, Haydn ist das in der Musik, was Gellert in der Dichtkunst ist.“ – Nach dem Tode seines Vorgängers und ihm wenig wohlgesonnenen Vorgesetzten Georg Joseph Werner wird dem vierunddreißigjährigen Haydn 1766 die Stelle des Oberkapellmeisters übertragen, und im gleichen Jahre läßt der Fürst die Hauptgebäude eines neu erbautes Lustschlosses (Esterhazy) einweihen, worin sich auch ein Opernhaus für vierhundert Besucher und ein Marionettentheater befanden. Die prächtig ausgestalteten Hoffeste wurden fortan mit Opern ausgeschmückt, und dem Kapellmeister erwuchs die Aufgabe, Singspiele und Opern zu schreiben, von denen Griesinger in seiner Darstellung nur einige erwähnt. Es bleibt Haydns Verdienst, in jener Zeit an der Entwicklung der mehraktigen heiteren Buffo-Oper mitgewirkt zu haben.

2 Kommentare:

kk hat gesagt…

itt kommunikálhattok egymással a szöveggel kapcsolatban.

Flora Alpar hat gesagt…

próba! remélhetőleg szbad folyása lesz itt a kommunikációnak...:)