Samstag, 13. Oktober 2007

das kanada-haus

Die Wiederkehr der Vergangenheit. Im Herzstück der Hauptstadt wird sie immer deutlicher sichtbar. Während der Potsdamer Platz nach der Vollendung seiner baulichen Trilogie Besucher wie Berliner magnetisch anzieht, schärfen sich auch in der direkten Nachbarschaft die Konturen. Hier strebt in seiner alten oktagonen Form der Leipziger Platz nach oben. Mitten auf dem einstigen Mauerstreifen und kurz vor der Fertigstellung: die Nummer 17 der sich aneinander reihenden Gebäude, das Kanada-Haus. – Domizil der diplomatischen Vertretung des zweitgrößten Landes der Welt und die wohl erste Botschaft mit einer Fußgängerpassage. „Wir haben unser Haus als lebendigen Ort der Begegnung konzipiert“, sagte denn auch Botschafterin Marie Bernard-Meunier bei der Grundsteinlegung.

Außergewöhnlich das Grundstück. "Wir sind voller stolz, dass die Botschaft und das Kanada-Haus fester Bestandteil des berühmten und symbolträchtigen Oktogons geworden sind. Leipziger und Potsdamer Platz stehen wie kaum ein anderer Ort für die Geschichte und Entwicklung Berlins, sind heute wieder Zentrum von Politik, Industrie und gesellschaftlichem Leben", erklärte Marie Bernard- Meunier beim Richtfest.

Außergewöhnlich die Architektur. Entworfen von einem Team und Leitung Bruce Kuwabara fällt besonders die Nordwestpassage auf, Bindeglied zwischen Potsdamer und Leipziger Platz, Tiergarten und Regierungsviertel. Von der Passage einsehbar ein Wassergarten, in dem über eine Granitwand ein Wasserfall anderthalb Stockwerke in die Tiefe stürzt. Ein besonderes Kunstwerk auf den Dächern des Gebäudes: eine Nachgestaltung des MacKenzie River – mit Wasserflächen aus Glas und begrünten Inseln, entworfen von der Landschaftsarchitektin Cornelia Hahn Oberländer.

Die Botschaft selbst nutz knapp die Hälfte der 14 500 Quadratmeter. Ein kupferverkleideter Turmzylinder beherbergt im Erdgeschoss die Kanada-Lounge mit Mediathek, darüber einen kreisrunden Konferenzsaal. Im Erdgeschoss werden auch Laden- und Gastronomieflächen vermietet, zwischen dem dritten und fünften Stock entstehen moderne Büros, in den oberen Etagen hochwertige Apartments und Maisonettes, mit Blick auf den Reichstag. Über allem einzig das Penthouse des Botschafters. Dort einziehen und das Kanada-Haus feierlich eröffnen (voraussichtlich im Januar) wird Marie Bernard-Meuniers Nachfolger Paul Dubois aus Ottawa. Sie selbst hat zum 1. Juli ihre diplomatische Laufbahn beendet.

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